29 | Installation

Meine Lieben,

jetzt bin ich schon seit 4 Monaten in Kinshasa und ich bin froh, dass ich nicht wusste, was auf mich zukommt. Falls ich es gewusst hätte, wäre ich mit Sicherheit in der CH geblieben.

Der 1. Monat bei Richie war noch einigermaßen ruhig, ich hatte eher das Gefühl, dass ich grosse Fortschritte machte, mit Wohnung suchen und Möbel bestellen.

Julienne und Sifa

Am 9. August kamen die Kinder aus Luvungi angereist. Am gleichen Tag fingen die Probleme an: Die Wohnung war nicht bezugsfrei, wir mussten notfallmässig für eine Woche, Platz in einem Hotel suchen und dann als wir endlich in der neuen Wohnung waren, wurde alles noch komplizierter. Der Lärmpegel dort war Tag und Nacht unerträglich und ich war so gestresst, dass ich nur noch mit Schlaftabletten ein paar Stunden schlafen konnte. Schnell war klar, dass ich dort nicht bleiben konnte, ich hatte die Wahl, entweder lasse ich die Gruppe alleine und kehre in die Schweiz zurück, oder wir suchen eine andere Wohnung in der Stadtmitte, dort wo die Reichen wohnen. Für die ganze Equipe war klar, dass sie nicht ohne mich weiter machen wollten.

Jislain und Mercy

Seit dem 1. Okt. haben wir jetzt eine ruhige Wohnung im Zentrum gefunden. Hier konnte ich mir meine Komfortzone einrichten.

Die Kinder besuchen seit Mitte September eine Schule hier im Quartier. Natürlich gehen hier nur Kinder von reichen Kongolesen zur Schule und desshalb ist das Niveau sehr hoch. Alle vier Kinder hatten grosse Mühe, aber für die beiden Mädchen, Sifa und Julienne, war die Herausforderung sehr gross und wir mussten immer wieder ermutigend auf sie einreden doch nicht aufzugeben.

Auch Clotilde, meine langjährige Mitarbeiterin wollte plötzlich nicht mehr bleiben und wir beendeten unsere Zusammenarbeit. Für die Mädchen war das die Gelegenheit zurück nach Luvungi zu reisen.

Sehr schade, denn aller Anfang ist schwer und wenn sie es einsehen, wird es zu spät sein. Jetzt sind die beiden im Maison de Vie in Luvungi und warten auf ihren 18 Geburtstag um dann auf eigenen Beinen zu stehen. Schade, denn in Luvungi haben sie absolut keine Perspektive… gerade deshalb haben wir uns ja entschieden, diesen schwierigen Weg in Kinshasa zu gehen.

In Luvungi läuft alles bestens. François, der Leiter dort, hat alles im Griff. Den Kleinen geht es gut. Im Moment bereiten sich 3 Kinder vor, nächstes Jahr im August zu uns nach Kinshasa zu kommen. Dazu wird der kleine Bruder von Jean, Bonoi die Kinder begleiten.

Juslin und Merci haben sich gut in der Schule eingelebt. Letzte Woche hatten sie ihre ersten Prüfungen. Beide haben sie  erfolgreich bestanden

Bukuru hat eine Lehre als Gärtner angefangen und Shuki ist total glücklich hier. Er sieht jeden Tag neue Dinge und ist bei allem was er tut, begeistert.

Er wird nächsten September die Schule anfangen.

Ich habe außerhalb von Kinsasha ein grosses Stück Land gekauft und seit ein paar Wochen sind die Arbeiten dort im Gang. Wir werden nächsten Juli nach meinem Heimaturlaub dort einziehen und die Kinder werden dort dann zur Schule gehen.

Ich bin sehr dankbar, dass langsam aber sicher, alles auf die richtige Schiene kommt. Ich war oft kurz vor dem Verzweifeln. Danke an allen, die mich hier aus der Nähe oder von Weitem, in irgendeiner Form unterstützt haben.

Ich wünsche allen eine ruhige, entspannte Adventszeit.

Alles Liebe

Anita

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