# 25 | bald wieder zurück

Meine Lieben,
Langsam geht mein jetziger Aufenthalt dem Ende entgegen. Es ist erschreckend, wie die Zeit davon rennt.
So nütze ich meine letzte Reise in Bukavu, und damit den Wifi, um Euch nochmals einen kleinen Einblick in meine Arbeit hier mit den Kindern, zu geben.

Wir haben in diesen 5 Monaten wieder sehr viel erreicht, manchmal kann ich selber nur noch staunen.
Die drei Familien funktionieren super gut. Jede Familie hat einen Papa und eine Mama und fünf Kinder, ein Kleines, ein Grosses und drei Mittlere. Alle Kinder wissen genau in welche Familie sie gehören. Zweimal im Monat macht jede Familie eine Aktivität nur für sich alleine, um so die Zusammenhörigkeit noch mehr zu pflegen. Ab und zu machen wir auch Spielnachmittage, wo jede Familie gegen die andere antritt. Das sind immer Momente von grosser Freude.
Zweimal im Monat spielen wir auch Wehrwolf, und dabei machen alle mit. Hierbei geht es immer laut zu und her.
Ich bin immer wieder begeistert zu sehen, wie die Kinder alle untereinander verbunden sind. Die Kleinen haben genauso ihren Platz wie die Grossen, keines stört durch sein Verhalten.
Ab und zu lade ich die Grossen zu mir ein, um einen Film, der nur für die Grossen ist, zu schauen.
Wir organisieren auch für die grösseren Kinder des soirées d`homme, und für die Mädchen des soirées de filles. Geredet wird über alle Themen, die die Jungen ansprechen wollten, es geht um Pubertät, Sexualität, Verhütung, Liebe und Ehe. Die Abende für Jungs leitete Pitié, mein Beitrag ist nur über Anatomie oder Physiologie, dann verlasse ich die Gruppe, so können sie ungestört ihre Themen besprechen. Die Abende für die Mädchen leiten Clotilde und ich zusammen.

Die verschiedenen Aktivitäten der Mitarbeiter*innen wurden ausgeweitet und/oder neu organisiert.
Monika ist jetzt für Küche und Wäsche verantwortlich, Pitié organisiert alle Bauarbeiten und ist für alle Reparaturen und Probleme im Haus zuständig, François ist der Chef im Garten und bei den Tieren, Dieudonné ist am Morgen am Backen für MdV und hält den Laden und Clotilde ist die Verantwortliche des Verkaufs.
Seit anfangs Februar haben 6 von unseren Kindern eine Handarbeitsausbildung angefangen. Geleitet wird diese von Clotilde. Den Laden haben wir umgestaltet und dort ist jetzt noch ein Nähatelier. So kann Clotilde, den Laden und die Kinder betreuen. Im Moment sind die Kinder dabei, das Häkeln zu lernen.
Im Februar haben wir auch einen neuen Hilfsgärtner angestellt. François hat immer mehr Arbeit und hat alle Hände voll zu tun. Dazu kommt noch, dass wir am 1 Februar mit der neuen Umzäunung des restlichen Landes angefangen haben und dort muss das Land gerodet werden und für die Nutzung vorbereitet werden.

Die grösste Herausforderung die wir im Moment haben ist die Schule hier im Kongo. Die Schule ist seit fast 2 Jahre wegen diverser Probleme geschlossen. Die Kinder haben sozusagen keine Schulbildung, können weder schreiben noch lesen. Während etwa einem Monat habe ich die Kinder (alle) selber unterrichtet, was mich natürlich schnell ans Limit brachte. Seit dem 1. Februar haben wir jetzt Claude, eine Lehrer, voll bei uns angestellt. Seine Aufgabe ist es jetzt alle Kinder, altersgerecht zu unterrichten. Er bekommt Hilfe von Clotilde und Dieudonné. Ich habe das ganze Programm der Kinder mit Claude zusammengestellt. Das war eine grosse Arbeit. Für Claude war vieles total neu, aber er gibt sich grosse Mühe und ist begeistert von all den Neuigkeiten. Er hat jetzt sogar einmal Marcel und Isabelle und einmal Shuki auf dem Stundenplan.
Die öffentliche Schule hat jetzt seit zwei Wochen wieder angefangen, aber wir haben uns entschlossen, alle Kinder nur noch bei uns zu unterrichten.
Ich gebe jetzt noch Englisch, Anatomie und Zeichnen. Und nehme mir jeden Tag Zeit zweimal mit einen Kind während einer Stunde alleine zu arbeiten.
Nebenbei begleite ich natürlich das Ganze MdV bei den täglichen Beschäftigungen.
Gesundheitlich, wie viele wissen, hatte ich so einige Probleme. Das Essen ist wirklich schwierig für mich. Aber jetzt geht es mir wieder besser.
Ich bin sehr zufrieden und glücklich wie es im Moment läuft und bin auch stolz auf das ganze Team.

Anfangs Mai komme ich für vier Monate nach Hause und freue mich möglichst viele von Euch zu sehen.
In der Zwischenzeit wünsche ich Euch einen schönen Frühling
Alles Liebe
Anita

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